Die Entwicklung eines Hundewelpen
im Mutterleib
1. Tag |
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Erster Decktag. Spermien wandern außerhalb der Gebärmutterschleimhaut. Um die Chancen einer Befruchtung zu erhöhen, sollte der Deckakt innerhalb von 48 Stunden nach dem ersten Deckakt wiederholt werden. Die Spermien wandern zu den Eileitern. Bei gesunden Rüden ist das Sperma bis zu sechs Tage im weiblichen Genital befruchtungsfähig. |
2. Tag |
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Spermien erreichen die Eileiter, in denen sich reife Eizellen befinden. |
3. Tag |
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Befruchtung der Eizellen in der Eileiterampulle |
4. Tag |
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Befruchtete Eizellen wandern in den Gebärmutterhals. Ab dem 4. Tag post conceptionem beginnen die ersten Zellteilungen, die Furchungsteilungen. Es entwickeln sich Zweizeller. |
5. Tag |
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Die zweite Zellteilung hat stattgefunden, es sind jetzt 4 Zellen vorhanden. Die ersten Teilungsstadien sind einen zehntel Millimeter groß, man spricht von einer Zygote. |
6. Tag |
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Durch eine dritte Zellteilung erhöt
sich die Zahl der Zellen auf 8. Die Maulbeerkeime entwickeln sich zu
Blastozysten. Bei der Hündin geht die Läufigkeit normal zu Ende Die Hündin sollte normal weiter gefüttert und bewegt werden. Tragende Hündinnen können zusätzlich ab der Läufigkeit bis zu 3 Wochen nach der Geburt Himbeerblätter ins Futter bekommen. Himbeerblätter bewirken geringere Schmerzen bei der Geburt, eine stärkere Wehentätigkeit, geringeren Blutverlust unter der Geburt und eine schnellere Reinigung und Kompression der Gebärmutter nach der Geburt. |
8. Tag |
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Das Morulastatlium ist durch zelluläre Teilung von bis zu 16 oder 32 Zellen gekennzeichnet. Während der Entwicklung der Morula produzieren die Gelbkörper (Corpora lutea) der Eierstöcke Progesteron, um die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) für die Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten. |
9. Tag |
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Die Morula wandert in das Gebärmutterhorn und von dort in den Uterus |
10.-15. Tag |
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Ein Blastozyst hat sich gebildet, das Ovum hat eine neue Form als Hohlkörper angenommen, Die sich weiter teilenden Embryonen liegen zunächst für ca. fünf bis sieben Tage frei und unregelmäßig in der Gebärmutter. Ihre Größe beträgt über 1 mm |
16.-17. Tag |
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Die Morulae rücken auseinander und beginnen sich in den Wänden der Gebärmutterhörner einzunisten (Nidation). Im Idealfall sind sie gleichmäßig verteilt, Überfüllung führt zu schlechten Entwicklungschancen und bei der Geburt zu schwachen Welpen. Der Embryo beginnt Kopf und Körper, die Wirbelsäule und das zentrale Nervensystems anzulegen. Die Größe beträgt etwa 2 mm |
18. Tag |
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Die Ausbildung der Plazenta beginnt.
Jeder Embryo hat jetzt seinen festen Platz. Ihre Größe beträgt etwa 4
mm.
Manchen Hündinnen ist um diese Zeit schlecht und sie fressen nicht. In der Regel ist diese Fressunlust nur von kurzer Dauer, sie kann ½ Tag bis zu drei Tagen betragen. Die Hündin kann jetzt sehr anhänglich sein. . |
19.-20. Tag |
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Die Größe von den Embryonen beträgt etwa 5 mm. Die Entwicklung des Herzens beginnt. Ab jetzt sind die Embryonen sichtbar. Der Herzschlag kann zur Diagnose der Trächtigkeit herangezogen werden. Ab dem 21. Tag sondern viele Hündinnen zähflüssigen, klaren Schleim ab. |
21. Tag |
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Der Hormonhaushalt und der Stoffwechsel der Hündin stellt sich nun auf die veränderten Ansprüche ein, nun kann sich auch ihr Verhalten ändern. Sie schläft mehr und die Hündin ist jetzt sehr anhänglich. Fütterungsmenge und Bewegung bleiben normal wie vor der Bedeckung, eventuell mehrmals am Tage kleinere Mahlzeiten verabreichen, um der Übelkeit entgegenzuwirken. |
22.-28. Tag
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Der Embryo beginnt mit der Anlage der
Leber, Kiefer, Augen, Ohren und Nase.
Der Embryo beginnt den Kopf nach vorn zu neigen und rollt sich in die klassische Fötenstellung zusammen. Während dieser Zeit bilden sich die inneren Organe. Die fötale Zirkulation hat sich entwickelt und das Herz schlägt. Die Embryonen sind etwa Walnuss groß und gleichmäßig im Uterus verteilt. Der Kopf hat begonnen, sich zu entwickeln und es bilden sich winzige Knospen, aus denen schließlich die Vorderbeine werden. Gehirn und Wirbelsäule entwickeln sich. Die Embryonen entwickeln Zähne, Wirbelsäule und die Extremitäten. Zwischen den Zehen befinden sich noch Häute. Die Größe beträgt etwa 1,4 cm. Die Ohren erscheinen am 26. Tag. Die
Knospen der Hinterbeine entwickeln sich einen Tag später, ebenso die
ersten Zeichen der Augen. Die Ausbildung der Plazenta ist
abgeschlossen. Am Ende dieser Embryonalperiode sind beim Hund alle
wichtigen Organsysteme angelegt, die endgültige Körperform ist bereits
in ihren Grundzügen erkennbar. Man spricht nicht mehr von Embryonen,
sondern vom Fetus. Sterben die Fruchtanlagen bis zum 28.
Trächtigkeitstag ab, werden sie meist unauffällig resorbiert. Durch
Ultraschalluntersuchung kann die Trächtigkeit nachgewiesen werden. Die Hündin ist viel anhänglicher und verschmuster geworden und sie genießt die Nähe in der Familie. |
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30.-32. Tag |
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Die Finger sind vollständig getrennt
und gespreizt, die Krallen ausgebildet Die Tasthaare sind sichtbar. Die
Größe der Frucht beträgt etwa 6,5 cm. Die Zitzen der Hündin bekommen
einen Hof. Die Milchleisten wachsen. Zunahme in der Lendengegend wird
deutlich sichtbar.
Der Laie sollte
Tastversuche in dieser Zeit unbedingt unterlassen, da die Gefahr der
Schädigung der Föten durch unsachgemäße Ausführung besteht.
Die babyblau
schimmernden Hülle über den Augen dient als Schutz des sich
entwickelnden Sehorgans. Anstrengende Aktivitäten der Hündin sind jetzt zu vermeiden. Die Proteinzufuhr im Futter kann erhöht werden. Hierfür eignet sich sehr gut die Gabe von Welpenfutter. |
38. Tag |
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Ein Anschwellen der weiblichen Scham wird ebenfalls bemerkbar Die Zitzen der Hündin beginnen sich aufzurichten und färben sich rosa. Sie hört auf, die Beine anzuziehen, weil das Gewicht ansteigt und die Welpen sich drehen. Es kann auch zu einem vermehrten Schlafbedürfnis kommen. |
39. Tag
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Ab dem 42. Tag ist das
Welpenskelett im Röntgenbild sichtbar. Die Welpen sind von 2 Fruchthüllen umschlossen und gut geschützt. Die Plazenta liegt ringförmig um die Fruchthüllen. |
45. Tag |
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Der Embryo hängt an der
Nabelschnur wie ein Raumfahrer im Weltall und bewegt sich frei in der
mit Fruchtwasser gefüllten Blase. So ist er phantastisch stoßgesichert.
Sein Haarkleid ist noch schütter, die endgültige Pigmentierung ist
jedoch schon fertig. Die Ohrmuscheln sind fertig ausgeprägt. Die Föten hecheln bereits im Mutterleib, dadurch schützen sie sich schon vor der Geburt vor Überhitzung, da ihnen die Schweißdrüsen fehlen. Bei der Hündin merkt man langsam eine Umfangsvermehrung, ein verdicktes Gesäuge und einen verstärkten Appetit. Der Bauch vergrößert sich, ihr Gesamtgewicht kann sich während der Tragzeit um 20 - 30 % erhöhen. |
55.-56. Tag |
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Die Größe der Frucht beträgt etwa 14-15
cm. Lebensfähige Welpen können geboren werden Ab diesem Zeitpunkt können die Welpen sicher geboren werden. Die Lunge und andere wichtige Lebensfunktionen sind geburtsbereit entwickelt. Augenlider und Gehörgänge sind noch geschlossen. Die letzten vier Tage in der Gebärmutter dienen zur stärkeren Ausprägung der Merkmale. Die Welpen nehmen noch mal stark an Gewicht zu. Bereits jetzt sind die Welpen berührungsempfindlich und werden es genießen, wenn der Hündin regelmäßig den Bauch gestreichelt wird Das Welpenzimmer ist bezugsfertig und alle notwendigen Utensilien liegen bereit. Ab jetzt wird der Hündin 3 mal am Tag die Temperatur gemessen um zu erkennen wann die Geburt los gehen muss. 24 Stunden vor Beginn fällt die Temperatur bis auf ca 36 Grad ab. Wenn der Temperaturabfall beginnt wird alle 2 Stunden gemessen. |
57.-63. Tag |
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Die Temperatur ist unten und die Zeit
der Geburt ist da. Die Hündin wird ruhelos und beginnt, Nestbauverhalten
zu zeigen. Sie sucht nach einem geeignetem Platz zum Werfen, gräbt
Höhlen, scharrt überall herum, hechelt. Es kann sich weiße
Scheidenflüssigkeit absondern. Sinkt die Körpertemperatur um ca. 1,5 - 2
Grad ab, werden die Welpen innerhalb der nächsten 6 - 24 Stunden
geboren.
Die Augenlider und Gehörgänge sind geschlossen.
Anzeichen der bevorstehenden Geburt:
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Bilder @ National Geographic